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8/2501. An Georg Joachim Göschen

Carlsbad d. 2. Sept. 86.

Es thut mir leid, daß ich nicht mehr das Vergnügen gehabt habe Sie in Carlsbad zu sehen, besonders, da ich den Morgen, da Sie abreißten, Ihnen unbewußt, schon angekommen war, und ich schreibe gegenwärtiges vor meiner Abreise aus dem Carlsbade um Sie von der Lage unsers Negotii völlig zu unterrichten.

Da ich noch eine kleine Reise vorhabe und nicht bestimmt weiß, wann ich nach Hause zurückkehre, so habe ich den Cammer-Calculator Seidel in Weimar, der Ihnen auch diesen Brief übermachen wird, völlig unterrichtet und ihm deshalb die nöthigen Aufträge gegeben. Es hat derselbe den ersten und zweyten Band in zugesiegelten Packeten schon in Händen, und wird Ihnen selbigen gegen Erlegung des vierten Theils des 15 honorarii aushändigen. Am ersten Bande fehlt nur noch die Zueignung ans Publikum, die aber höchstens einen Bogen starck und ganz zulezt mit dem Titel gedruckt werden kann, auch können die Seiten-Zahlen mit römischen Zahlen bezeichnet oder auch ganz und gar weggelassen werden. Die zwey folgenden Bände können um Michaelis, wenigstens bald nach Michaelis abgeliefert werden und Sie möchten solche alsdenn vielleicht noch nicht einmal brauchen. [ Gräf Nr. 863c: Wegen der vier leztern haben wir bis Ostern Zeit, und es wird sich davon reden laßen. Gegen Neujahr werd ich schon sagen können wie es damit werden kann. Ich habe keine sonderliche Lust die Stücke wie sie angezeigt sind, unvollendet hinzugeben, weil man denn doch am Ende wenig Dank davon zu erwarten hat. Genug, was an mir liegt, um auch die vier lezten Bände interessant zu machen, soll gewiß nicht fehlen. ]

Ich lege verschiedene Bemerckungen hier bey, die Bezug auf den Druck haben, machen Sie davon beliebigen Gebrauch, ein kluger Korrektor muß am Ende doch das beste thun.

Käme ja ein Fall vor, über den man sich nicht zu entscheiden wüßte, so ersuch ich Sie deshalb, direckt bey dem Herrn Generalsuperintendent Herder in Weimar anzufragen. Da ich nicht immer zu Haus' bin, so möcht' es einen Aufenthalt machen, er wird entweder mit mir über die Sache reden, oder sie selbst entscheiden, welches ich zum voraus alles genehmige.

Eben so bitt ich auch, die Proben des Drucks, und in der Folge die Aushängebogen an Hrn. Generalsuperintendent zu überschicken.

Es liegt auch hier eine Abschrifft des Contracktes bey welche Sie gefällig unterschreiben und gegen ein ander Exemplar welches von meiner Hand unterschrieben in des Cammerkalculator Seidels handen ist auswechseln werden.