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27/7574. An Johann Jacob von Willemer

[Concept.]

Verzeihen Sie wenn ich Ihnen einen schmucken, jungen Menschen in's Haus schicke und gönnen ihm eine augenblickliche freundliche Aufnahme. Es ist der junge Genast, hiesiger Hofschauspieler und Sohn unseres Regisseurs, auch einer meiner theatralischen Taufpathen. Es entwickelte sich in ihm eine sehr schöne Baßstimme, deshalb er nach München zu Herrn Häser gesendet worden, von wo er nunmehr zurück kommt und in Frankfurt ihm zugestandne Gastrollen spielen wird.

Mögen Sie und die lieben Ihrigen ihn am Claviere hören, erzeigen Sie ihm die Ehre seinen Vorstellungen beyzuwohnen und will der liebe kleine Kritiker mir alsdann sein Urtheil nicht vorenthalten, so werde mich herzlich freuen daß wenigstens ein Abgeordneter von mir in Ihrer Nähe war und ich von ihm unmittelbar erfahren werde, daß Sie meiner wohlwollend gedenken. Brächte er mir ein paar Worte und ein Liedchen zurück, so würde er mir ganz willkommen seyn.

Schon wieder wandle ich am Rhein und Mayn, aber leider nur in Gedanken. Der Druck des 2. Heftes beginnt so eben.

[ Gräf Nr. 1184: Für die letzten freundlichen Blätter und die gute Aufnahme meiner Höllengäste danke zum verbindlichsten. ] Tausend Lebewohl!

Weimar d. 7. December 1816.