3. 3 . 1816

1251

Stuttgart, Cotta an Goethe

(NFG/GSA, Goethe-Akten 303, 89):

[ QuZ Nr. I-1251: Das unterm 8 Jan. abgegangne Paket ist mit dem 6ten Band der Werke und einiges für den DamenCalender richtig eingegangen und mein dieß anzeigendes Schreiben1 scheint Hochdenselben nicht zugekommen zu seyn . . .2Daß die absurde Fordrung an die neue Ausgabe in keinem der von mir abhangenden Blättern erscheine ist schon besorgt: es wird aber sehr gut seyn, wenn Hochdieselben bald einen kleinen Aufsaz deßwegen verfassen mögen.

Das Unwesen mit dem Wiener Nachdruk in Berlin war mir neu, aber nicht unerwartet, denn es waren in Wien einige der Berliner Buchhändler, die auf dise Art schändliche Spekulationen machten. Ich werde nun gleich Exemplarien der ersten Liefrung mit den gehörigen Anzeigen dahin abgehen lassen, auch trachten von Seiten der Regierung etwas zu bewirken. Es ist schändlich, daß wir in Teutschland keine durchgreifende Maasregel bewirken können, denn bis wir die Zusage auf dem Bundestag ausgeführt erhalten, mag den Schriftstellern und Verlegern noch mancher bedeutender Schaden zugefügt werden.

Wäre es nicht möglich, den Band, worinnen Faust vorkommt, also den 9ten vor den andern zum Druk zu erhalten damit wir auch hiebei der Gefahr einigermassen steuern. ]